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Therapieresistente Depression

Symptome & Therapiemöglichkeiten

Therapieresistente Depression

Tagesklinik für Depression

Eine Depression kann das Leben erheblich beeinträchtigen – doch für manche Betroffene reicht die übliche Behandlung mit Psychotherapie und Medikamenten nicht aus, um spürbare Erleichterung zu bringen. In solchen Fällen spricht man von einer therapieresistenten Depression (TRD) oder auch einer schwer behandelbaren Depression. Diese Form der Depression ist besonders herausfordernd, da sie oft eine intensive und spezialisierte Behandlung erfordert.

Die gute Nachricht: Auch wenn der Weg zur Besserung langwieriger sein mag, gibt es wirksame Ansätze, die Hoffnung schenken. Mit innovativen Therapieformen, individuellen Behandlungsplänen und einem ganzheitlichen Ansatz ist es möglich, neue Perspektiven zu schaffen und Lebensqualität zurückzugewinnen. Erfahren Sie mehr über die Ursachen, Diagnosemöglichkeiten und moderne Therapieansätze für die therapieresistente Depression in unserer privaten Tagesklinik.

Symptome & Ursachen

Schwer behandelbare Depression erkennen

Die Symptome einer therapieresistenten Depression entsprechen im Wesentlichen denen einer Major Depression (depressive Episode), unterscheiden sich jedoch in ihrer Schwere, Dauer und der Resistenz gegenüber Behandlungen.

Psychische Symptome

Die psychischen Symptome einer therapieresistenten Depression können überwältigend sein und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Emotionale Anzeichen wie anhaltende Niedergeschlagenheit, ein Verlust der Freude an Aktivitäten (Anhedonie) und Gefühle von Wertlosigkeit oder Schuld prägen das Krankheitsbild. Betroffene erleben häufig starke Reizbarkeit, die ohne klaren Grund auftreten kann. Auf kognitiver Ebene äußert sich die Erkrankung durch Konzentrationsprobleme, Entscheidungsunfähigkeit und wiederholte Gedanken an den Tod oder Suizid. Auch das Verhalten verändert sich: Viele ziehen sich sozial zurück und verlieren die Motivation, selbst einfache Aufgaben des Alltags zu bewältigen.

Somatische Anzeichen

Neben den psychischen Beschwerden treten bei einer therapieresistenten Depression auch zahlreiche körperliche Symptome auf. Häufig leiden Betroffene unter Schlafstörungen wie Insomnie, die das Ein- und Durchschlafen erschwert, oder einem erhöhten Schlafbedürfnis (Hypersomnie), das dennoch keine Erholung bringt. Körperliche Beschwerden wie chronische Müdigkeit und unspezifische Schmerzen, etwa im Kopf oder Rücken, sind ebenfalls typisch. Hinzu kommen Veränderungen im Essverhalten, die sich durch Appetitverlust oder gesteigerten Appetit äußern und oft zu ungewollten Gewichtsveränderungen führen. Diese somatischen Symptome verstärken das Leiden und erschweren den Alltag zusätzlich.

Vielschichtige Ursachen

Die Ursachen einer therapieresistenten Depression sind vielschichtig und umfassen biologische, psychologische und soziale Faktoren. Folgende Ursachen können die Wirksamkeit von Standardtherapien beeinträchtigen und eine Behandlung zusätzlich erschweren:

  • Genetische Veranlagungen
  • Ungleichgewicht von Neurotransmittern
  • Veränderungen in Hirnstrukturen
  • Hormonelle Dysregulationen
  • Unverarbeitete Traumata
  • Komorbide Erkrankungen
  • Tief verwurzelte negative Denkmuster
  • Chronischer Stress
  • Isolation

Auch fehlerhafte Diagnosen oder eine unzureichende Anpassung der Therapie können zur Resistenz beitragen. Eine schwer behandelbare Depression entsteht meist durch ein Zusammenspiel dieser Faktoren und erfordert daher eine umfassende, individuelle und spezialisierte Behandlung.

Begrifflichkeit

Schwer behandelbare Depression

Die Begriffe therapieresistente Depression und schwer behandelbare Depression werden häufig synonym verwendet, doch es gibt feine Unterschiede, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Während therapieresistent eine klare Definition hat – eine Depression, die trotz mindestens zweier angemessener Behandlungsversuche nicht auf Antidepressiva anspricht – wirkt der Begriff stigmatisierend. Er kann suggerieren, dass die Erkrankung oder Patienten “unheilbar” seien, was sowohl bei Betroffenen als auch bei Behandlern Resignation hervorrufen kann. Zudem fokussiert sich die Bezeichnung oft nur auf biologische Ansätze und lässt andere Behandlungsmöglichkeiten außer Acht.

Der modernere Begriff schwer behandelbare Depression wird bevorzugt, da er die Herausforderung der Behandlung betont, ohne Patienten oder die Erkrankung als “widerständig” darzustellen. Er berücksichtigt die Komplexität der Krankheit, einschließlich psychosozialer Faktoren, Komorbiditäten und individueller Lebensumstände. Dieser Ansatz öffnet den Blick für vielfältige Behandlungsstrategien – von Psychotherapie über Lebensstiländerungen bis hin zu innovativen Methoden wie Ketamin oder Magnetstimulation. Damit trägt die neue Begrifflichkeit zu einer optimistischeren und ganzheitlicheren Perspektive bei, die Hoffnung und individuelle Lösungswege betont. Da die therapieresistente Depression als Begriff jedoch noch weit verbreitet ist, nutzen wir auf unserer Webseite beide Begriffe.

Depressionen behandeln in der Calm Tagesklinik

Tagesklinik für Depression

Therapie in der calm Tagesklinik

Die Therapie einer schwer behandelbaren Depression erfordert einen individuellen, oft interdisziplinären Ansatz, da diese Form der Depression durch ihre Komplexität und Resilienz gegenüber Standardbehandlungen gekennzeichnet ist. Die Behandlung in unserer privaten Tagesklinik zielt darauf ab, eine Kombination aus medikamentösen, psychotherapeutischen und somatischen Maßnahmen zu nutzen, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Ein integrativer Therapieansatz, der alle diese Aspekte berücksichtigt, ist entscheidend. Da die Therapie bei einer therapieresistenten Depression bzw. schwer behandelbaren Depression oft langwierig ist, ist eine enge und regelmäßige Begleitung durch unsere Ärzte und Therapeuten äußerst wichtig. Die Behandlung wird häufig individuell angepasst, und es erfordert Geduld und eine enge Zusammenarbeit zwischen Ihnen und unserem Expertenteam, um den besten Weg zur Besserung zu finden.

Intensive Psychotherapie

In unserer privaten Tagesklinik bieten wir störungsspezifische Psychotherapie sowohl in Einzel- als auch in Gruppensitzungen an. Diese Kombination ermöglicht eine besonders wirkungsvolle Behandlung von therapieresistenten Depressionen. In der Einzeltherapie setzen unsere Fachtherapeutinnen und -therapeuten auf maßgeschneiderte, zielorientierte Ansätze, wie tiefenpsychologische Psychotherapie und/oder Verhaltenstherapie, um auf Ihre persönlichen Symptome einzugehen. Dabei integrieren wir Methoden aus der CBASP (Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy), MCT (Metakognitive Therapie), DBT (Dialektisch-Behaviorale Therapie), Schematherapie sowie der IPT (Interpersonelle Psychotherapie).

Die Gruppentherapie bietet eine wertvolle Unterstützung, da die Teilnehmer sich gegenseitig motivieren und durch gemeinschaftliche Erfahrungen das Gefühl von Hoffnung und Akzeptanz stärken. Sie sind nicht allein auf ihrem Weg! Unsere Gruppentherapie wird in verhaltenstherapeutische und psychodynamisch-interaktionelle Ansätze unterteilt, um eine breite Unterstützung zu bieten.

Medikamentöse Therapie

Die therapieresistente Depression gilt als „resistent“, wenn mindestens zwei adäquate Behandlungsversuche mit unterschiedlichen Antidepressiva (in ausreichender Dosierung und Dauer) gescheitert sind. Daher wird die medikamentöse Therapie häufig angepasst, um eine Besserung zu erzielen. Verschiedene Klassen von Antidepressiva können kombiniert oder dosiert angepasst werden, um eine bessere Wirkung zu erzielen. Über die regelmäßige Blutspiegelkontrolle (Therapeutisches Drug Monitoring) stellen wir sicher, dass hierbei die empfohlenen Bereiche eingehalten werden. In jüngerer Zeit haben neue Medikamente wie Ketamin und Esketamin an Bedeutung gewonnen. Diese wirken schnell und sind besonders bei schwer behandelbaren Fällen und akuten Suizidgedanken vielversprechend. Der Einsatz von Esketamin ist an unserem Frankfurter Standort bereits in Planung.

Wichtig: Wir stimmen den medikamentösen Behandlungsablauf stets eng mit Ihnen ab und orientieren uns hier an einem leitliniengerechten Einsatz.

Somatische Therapien

Wenn medikamentöse und psychotherapeutische Ansätze nicht ausreichen, können auch weitere somatische Therapien wie die wiederholte transkranielle Magnetstimulation (rTMS) zum Einsatz kommen. rTMS ist eine nicht-invasive Therapie, bei der magnetische Impulse verwendet werden, um spezifische Gehirnregionen zu stimulieren. Die Behandlung zielt darauf ab, die Aktivität in Bereichen des Gehirns zu modulieren, die mit der Stimmung und Emotionsregulation in Verbindung stehen, wie der präfrontale Kortex. Die Behandlung ist schmerzfrei, dauert in der Regel 20 bis 40 Minuten pro Sitzung und erfordert mehrere Anwendungen über mehrere Wochen. Sie gilt als eine sichere Alternative, insbesondere bei Patienten, die Medikamente nicht vertragen oder die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) nicht in Betracht ziehen. Eine rTMS Behandlung am Münchener Standort ist aktuell in der Planung.

Adjuvante Therapien

Neben der Psychotherapie und den biologischen Therapieverfahren ermöglichen wir mit unseren adjuvanten Therapieangeboten (Ernährungstherapie, Sporttherapie, Kunsttherapie und Entspannungsverfahren) eine ganzheitliche und nachhaltige Genesung. Wir passen Ihren individuellen Therapieplan genau auf Ihre Ausgangslage und Bedürfnisse an und gestalten auf diesem Weg eine optimale Therapie bei der therapieresistenten Depression. Regelmäßige körperliche Aktivität hat sich als effektive Maßnahme zur Verbesserung von Stimmung und Wohlbefinden erwiesen, weshalb die Sport- und Bewegungstherapie ein integraler Bestandteil unseres Therapieangebots ist. Techniken zur Stressbewältigung und Achtsamkeit wie die progressive Muskelrelaxation (PMR) und das Mindfulness-based Stress Reduktion Programm (MBSR) können helfen, die Symptome zu lindern und die Resilienz zu stärken. Eine ausgewogene Ernährung, die Nährstoffe für unser Gehirn enthält, kann zudem unterstützend wirken. Während der Kunsttherapie können Emotionen und Gefühle freigesetzt und künstlerisch zum Ausdruck gebracht werden.

Unsere Stärken bei Depression

Individuell. Persönlich. Nachhaltig.

Hohe Therapiedichte

Intensive Betreuung garantiert durch hohen Therapeutenschlüssel (2:1) 

Intensive Psychotherapie

Hochfrequente psychotherapeutische Einzelsitzungen (mind. 3 pro Woche)

Ganzheitlicher Therapieansatz

Individueller Therapieplan mit verschiedenen  Körper-, Kreativ-, Ernährungs- und Achtsamkeitstherapien durch multimodales Klinikteam

Gesicherte Anschlussbehandlung 

Bei Bedarf ambulante Nachbehandlung mit Einzel- und Gruppenangeboten

Pflegerische Leistungen

Schnelle Hilfe bei Kriseninterventionen durch unsere Co-Therapie

Nachhaltiges Ernährungskonzept

Die Ernährungstherapie findet in unserer hauseigenen Lehrküche statt

Kontakt zu uns

Vertrauensvoll und empathisch

Wir verstehen, wie schwierig der erste Schritt sein kann. Professionelle Hilfe zu suchen, zeigt Stärke und Mut. Deswegen nehmen wir uns Zeit für Sie und stehen Ihnen von der ersten Kontaktaufnahme vertrauensvoll zur Seite. Ob ein schnelles ambulantes Erstgespräch in unserer privaten Tagesklinik oder die Korrespondenz mit Ihrer Krankenversicherung bezüglich der Kostenübernahme – Wir sind für Sie da!

In Akutsituationen können wir Sie jederzeit aufnehmen.

FAQs: Depression & Tagesklinik

Häufig gestellte Fragen

Hier finden Sie auf einen Blick alle wichtigen Informationen rund um das Thema therapieresistente Depression und die Behandlung in einer Privatklinik / privaten Tagesklinik.

Für wen eignet sich eine Tagesklinik bei Depressionen?

Eine Tagesklinik kann eine gute Option für Menschen mit therapieresistenter Depression sein, insbesondere wenn ambulante Therapien nicht ausreichend wirken, aber eine vollstationäre Behandlung nicht notwendig oder gewünscht ist. Sie eignet sich besonders für Betroffene, die von einer intensiven, strukturierten und multidisziplinären Behandlung profitieren könnten, aber dennoch in ihrem gewohnten sozialen Umfeld bleiben möchten. Die Kombination aus Psychotherapie, ärztlicher Betreuung und begleitenden Angeboten wie Physiotherapie oder Sport- und Bewegungstherapie bietet eine umfassende Unterstützung. Die Voraussetzung ist eine gewisse Stabilität, sodass Patienten abends und am Wochenende eigenständig zurechtkommen.

Endet eine therapieresistente Depression?

Auch wenn man von der Begrifflichkeit her annehmen könnte, dass bei einer therapieresistenten Depression jegliche Therapien scheitern, ist diese Art der Depression keinesfalls unbehandelbar. Es bedeutet lediglich, dass der bisherige Behandlungsweg aus verschiedenen Gründen ggf. nicht der richtige Weg war. Hier gilt es, neue Optionen zu beleuchten und die Behandlung optimal auf den oder die Betroffene/n zuzuschneiden. Auch für eine therapieresistente Depression gibt es Hoffnung!

Wichig ist jedoch: Auch bei einer optimierten und erfolgreichen Behandlung verschwindet die Depression nicht über Nacht. Kommen Antidepressiva zum Einsatz, dauert es meist einige Wochen, bis sich positive Auswirkungen bemerkbar machen.

An welchen Standorten wird die therapieresistente Depressionen behandelt?

Eine Behandlung der therapieresistenten Depression in unserer privaten Tagesklinik bieten wir generell an allen unseren calm Standorten in Düsseldorf, Frankfurt und München an. Zusätzlich bieten wir eine spezielle Sprechstunde für schwer behandelbare Depressionen in der Privatambulanz der calm Tagesklinik München an.