Private Tagesklinik bei Winterdepression
Behandlung der saisonal abhängigen DepressionDie Winterdepression
Gedrückte Stimmung in Herbst und Winter
Die saisonal abhängige Depression (SAD) ist eine Form der Depression, die vorrangig in den dunklen Herbst- und Wintermonaten auftritt. Generell plagt die saisonal abhängige Depression Betroffene zu bestimmten Jahreszeiten – die Winterdepression ist hierbei jedoch die mitunter bekannteste Form und drückt auf Gemüt und Stimmung, sobald es draußen dunkel und stürmisch wird. Es ist bekannt, dass der Lichtmangel den Hormonhaushalt stört und Symptome wie Antriebslosigkeit, gedrückte Stimmung und ein erhöhtes Schlafbedürfnis auslösen kann.
Besonders betroffen sind Menschen in Regionen mit wenig Tageslicht während der Winterzeit. Charakteristisch ist, dass die Winterdepression meist in den Herbstmonaten beginnt und während des Frühlings/Sommers vollständig remittiert. Lichttherapie, Bewegung an der frischen Luft und eine bewusste Tagesstruktur können helfen, die Beschwerden zu lindern. Erfahren Sie hier, wie Sie die Winterdepression erkennen und wie wir Ihnen in unserer privaten Tagesklinik helfen können!
SAD – Symptome & Ursachen
Die saisonal abhängige Depression erkennen
Psychische Symptome
Die psychischen Symptome einer Winterdepression sind grundsätzlich vergleichbar mit denen einer unipolaren Depression. Antriebslosigkeit und eine gedämpfte Stimmung sowie Interessenverlust und Konzentrationsschwierigkeiten treten auch bei dieser Depressionsform auf. Auch wenn ein Großteil der Betroffenen recht milde Ausprägungen erfährt und Suizidgedanken weniger ausgeprägt sind, ist die Symptomatik nicht zu unterschätzen! Meist führt die saisonal abhängige Depression (SAD) zu erheblichen Einschränkungen in allen Lebensbereichen und kann daher negativen Einfluss auf Privat- und Berufsleben nehmen.
Weitere psychische Symptome ähneln dem Krankheitsbild der depressiven Episode:
- Niedergeschlagene Stimmung
- Verminderter Antrieb und Lustlosigkeit
- Hoffnungslosigkeit
- Vermehrtes Grübeln und Gedankenkreisen
- Aufmerksamkeitsstörungen
- Sozialer Rückzug
- Schuldgefühle und Ängste
Somatische Anzeichen
Gerade die somatischen Anzeichen einer Winterdepression sind häufig atypisch. Beispielsweise tritt bei Betroffenen statt gemindertem Appetit häufig Heißhunger vorrangig auf Kohlenhydrate auf und statt einem geringeren nächtlichen Schlaf durch Schlafprobleme herrscht eher ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Auch eine Gewichtszunahme geht in dem Zuge der Heißhungerattacken mit der Depressionsform einher.
Die weiteren körperlichen Symptome ähneln wieder denen der unipolaren Depression:
- Herz-Kreislauf-Probleme
- Kopf-, Rücken- und Nackenschmerzen
- Magen- und Darmprobleme
- Libidoverlust
Ursachen
Die Hauptursache der Winterdepression ist der Mangel an Tageslicht in den Herbst- und Wintermonaten. Weniger Sonnenlicht führt zu einer erhöhten Produktion des Schlafhormons Melatonin, während gleichzeitig der Spiegel des Glückshormons Serotonin sinkt – das kann Müdigkeit, Antriebslosigkeit und depressive Verstimmungen auslösen. Zudem gerät die innere Uhr aus dem Gleichgewicht, was den Tag-Nacht-Rhythmus und den Energiehaushalt stört. Auch genetische Faktoren können eine Rolle spielen, da SAD in manchen Familien häufiger auftritt. Ein Mangel an Vitamin D, das der Körper durch Sonnenlicht bildet, wird ebenfalls als möglicher Auslöser diskutiert.
SAD, Winterdepression, Winterblues
Was bedeutet was?
Die saisonal abhängige Depression (SAD) ist nach ICD-10 eine Unterform der rezidivierenden depressiven Störungen, die sich durch ein wiederkehrendes Auftreten in bestimmten Jahreszeiten auszeichnet. Die häufigste Variante ist die Winterdepression, die durch Lichtmangel in den dunklen Monaten ausgelöst wird. Im Frühling und Sommer klingen die Symptome üblicherweise vollständig ab. Die SAD kann in seltenen Fällen auch im Sommer auftreten, doch die Winterdepression macht den Großteil der Fälle aus und wird oft synonym mit der saisonal abhängigen Depression verwendet
Im Gegensatz dazu beschreibt der Winterblues eine mildere, vorübergehende Verstimmung mit ähnlichen, aber weniger ausgeprägten Symptomen. Menschen mit Winterblues fühlen sich müder und antriebsloser als gewöhnlich, können ihren Alltag aber weitgehend bewältigen. Die Ausprägung der Symptomatik ist hier also entscheidend!
Wichtig ist auch: Viele Depressionen, die im Winter auftreten, sind keine Winterdepressionen im eigentlichen Sinne, sondern saisonunabhängige depressive Störungen. Oft wird angenommen, dass trübes Wetter allein eine Winterdepression auslöst, doch das ist nicht der Fall. In den meisten Fällen leiden Betroffene ganzjährig unter Depressionen, die sich in der dunklen Jahreszeit lediglich verstärken können. Hier gilt es demnach, ganz genau auf die individuellen Anzeichen zu achten und die Symptome auch unterjährig zu beobachten. Relativ viele Betroffene der saisonalen Depression (SAD ) zeigen zudem einen Bipolar-II-Verlaufstyp mit einer Winterdepression und einer hypomanen Nachschwankung im Frühjahr.

Behandlung der Winterdepression
Therapie in der calm Tagesklinik
In unserer privaten Tagesklinik bieten wir eine individuell abgestimmte, ganzheitliche und leitliniengerechte Therapie, die Ihnen hilft, wieder Licht in Ihr Leben zu bringen. Unser interdisziplinäres Team aus Fachärzten, Psychotherapeuten und Spezialisten kombiniert bewährte Methoden wie Lichttherapie, individuell angepasste Psychotherapie, medikamentöse Unterstützung und achtsamkeitsbasierte Techniken, um die Winterdepression zu behandeln. Ergänzend setzen wir auf Bewegungstherapie, Ernährungsberatung und Entspannungsverfahren, um Körper und Geist nachhaltig zu stärken.
Bei Bedarf bieten wir Ihnen auch nach Ihrem Aufenthalt eine ambulante Weiterbetreuung an, um den Therapieerfolg nachhaltig zu sichern – sowohl in Einzel- als auch in Gruppenangeboten. Unsere modernen Räumlichkeiten, gestaltet nach dem Healing-Environment-Prinzip, sowie die unmittelbare Nähe zu grünen Erholungsflächen schaffen eine ruhige und unterstützende Umgebung für Ihre Genesung. Unterstützt wird unsere Behandlung durch die medizinische Expertise von Prof. Dr. Köhler, stellvertretender Klinikdirektor der Charité Berlin, der neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in unsere therapeutischen Konzepte einfließen lässt.
Intensive Psychotherapie
Bei der Entstehung der Winterdepression kann neben dem Lichtmangel auch eine individuelle psychische Anfälligkeit eine Rolle spielen. Deshalb werden psychotherapeutische Verfahren gezielt in die Behandlung einbezogen. Besonders die kognitive Verhaltenstherapie hat sich als wirksam erwiesen. Weitere Ansätze können wir integrieren, um möglichst passend auf Ihre Symptomatik einzugehen: Verhaltenstherapie, CBASP, MCT, DBT, Schematherapie und IPT. Die psychotherapeutischen Sitzungen nehmen Sie sowohl im Einzel- als auch im Gruppensetting wahr.
Entspannungsverfahren
Entspannungstechniken wie Progressive Muskelrelaxation (PMR), Autogenes Training oder Achtsamkeitsübungen können helfen, stressbedingte Symptome zu reduzieren und das Wohlbefinden zu steigern. Diese Methoden fördern die innere Ruhe, verbessern die Schlafqualität und unterstützen einen ausgeglichenen Hormonhaushalt – wichtige Faktoren im Umgang mit einer Winterdepression. Durch regelmäßiges Üben lassen sich Anspannung und negative Gedankenmuster reduzieren, wodurch Betroffene wieder mehr Energie und Lebensfreude gewinnen können.
Weitere Entspannungsmethoden können wir je nach Standortverfügbarkeit in die Therapie bei einer Winterdepression integrieren:
- Mindfulness-based Stress Reduktion Programm (MBSR)
- Yoga
- Akupunktur
- Meditation
- Qigong
Adjuvante Therapien
Adjuvante Fachtherapien wie die Kunst-, Sport- und Ernährungstherapie können ergänzend helfen, die Symptome einer Winterdepression zu lindern. Kreative Prozesse in der Kunsttherapie fördern die emotionale Ausdrucksfähigkeit und aktivieren das Belohnungssystem, was die Stimmung aufhellen kann. Sportliche Betätigung insbesondere während der Sporttherapie an der freien Luft setzt stimmungsaufhellende Botenstoffe frei und unterstützt durch Tageslichtexposition den biologischen Rhythmus.
Die personalisiert Ernährung ergänzt diesen Ansatz, indem sie gezielt nährstoffreiche Lebensmittel einsetzt, die die Serotoninproduktion anregen und den Energiehaushalt stabilisieren. In Kombination können diese Therapieformen helfen, Antriebslosigkeit zu reduzieren und das seelische Wohlbefinden in den Wintermonaten zu stärken.
Biologische Verfahren
Biologische Therapieverfahren wie die Lichttherapie und die Pharmakotherapie spielen eine zentrale Rolle in der Behandlung der Winterdepression. Die Lichttherapie nutzt eine spezielle Tageslichtlampe, um den Mangel an natürlichem Sonnenlicht auszugleichen, den zirkadianen Rhythmus zu stabilisieren und die Serotoninproduktion zu fördern. Zahlreiche Studien belegen den positiven Effekt der Lichttherapie bei einer Winterdepression, welcher sich meist bereits nach einigen Tagen bemerkbar macht. Eine allgemeine Verbesserung der Symptomatik stellt sich meist bereits nach wenigen Wochen ein. Die Lichttherapie ist insbesondere bei einer leichten Symptomausprägung, gutem Ansprechen auf die Lichttherapie in der Vergangenheit, Patientenpräferenz und Kontraindikationen gegen eine medikamentöse Behandlung die Therapie der ersten Wahl.
Bei schwereren Verläufen kann eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva, insbesondere selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), hilfreich sein, um den Neurotransmitterhaushalt auszugleichen. Die medikamentöse Behandlung erfolgt prinzipiell entsprechend der Behandlung der depressiven Episoden. Mehrere Studien konnten auch einen prophylaktischen Effekt von Bupropion zur Verhinderung erneuter depressiver Episoden bei SAD zeigen. Die Gabe erfolgt dann von Herbst bis in den Frühling. In den USA ist Bupropion bereits für die Prophylaxe bei SAD zugelassen.
Ergänzend können Vitamin-D-Supplementierung oder transkranielle Magnetstimulation (TMS) zum Einsatz kommen, um die Stimmung weiter zu stabilisieren. Diese Verfahren helfen gezielt, die biologischen Ursachen der Winterdepression zu adressieren und eine nachhaltige Besserung der Symptome zu erzielen. Der Einsatz von (r)TMS ist momentan an unserem Münchener Standort in Planung. Gerne können Sie uns hier bei Interesse kontaktieren.
Winterdepression – Unsere Stärken
Individuell. Persönlich. Nachhaltig.
Kontakt zu uns
Vertrauensvoll und empathisch
Wir verstehen, wie schwierig der erste Schritt sein kann. Professionelle Hilfe zu suchen, zeigt Stärke und Mut. Deswegen nehmen wir uns Zeit für Sie und stehen Ihnen von der ersten Kontaktaufnahme vertrauensvoll zur Seite. Ob ein schnelles ambulantes Erstgespräch in unserer privaten Tagesklinik oder die Korrespondenz mit Ihrer Krankenversicherung bezüglich der Kostenübernahme – Wir sind für Sie da!
In Akutsituationen können wir Sie jederzeit aufnehmen.
FAQs: Winterdepression & Tagesklinik
Häufig gestellte Fragen
Hier finden Sie auf einen Blick alle wichtigen Informationen rund um das Thema saisonal abhängige Depression (SAD) / Winterdepression und die Behandlung in unserer teilstationären Privatklinik.
Sind Winterblues und Winterdepression das Gleiche?
Nein – der Winterblues und eine Winterdepression sind nicht das Gleiche! Der Winterblues weist zwar ebenfalls Symptome wie Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit auf, ist jedoch keinesfalls vergleichbar mit einer behandlungsbedürftigen Winterdepression, die nach ICD-10 klar definiert ist. Die Symptomatik einer saisonal abhängigen Depression (SAD) ist weitaus stärker und das Leben scheint kaum überwindbar. Bei einem Winterblues hingegen können Betroffene ihren Alltag weiterhin bestreiten und genießen.
An welchen Standorten behandeln wir die Winterdepression?
Die spezialisierte Behandlung bei einer Winterdepression in unserer privaten psychiatrischen Tagesklinik bieten wir an allen unseren calm Standorten in Düsseldorf, Frankfurt und München an. Gerne können Sie sich bei Fragen direkt an das jeweilige Patientenmanagement des Standortes wenden. Bitte beachten Sie, dass die angebotenen Therapien je nach Standort abweichen können!
Wie kann man einer Winterdepression vorbeugen?
Um einer Winterdepression vorzubeugen, ist es wichtig, aktiv gegen den Lichtmangel und die jahreszeitlich bedingte Antriebslosigkeit vorzugehen. Tägliche Spaziergänge im Freien – auch bei bewölktem Himmel – helfen, den zirkadianen Rhythmus stabil zu halten. Eine gezielte Lichttherapie kann bereits vorbeugend eingesetzt werden. Ebenso sind regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung mit Vitamin-D- und Omega-3-reichen Lebensmitteln entscheidend, um das Wohlbefinden zu erhalten. Sozialer Rückzug verstärkt depressive Symptome, daher ist es hilfreich, bewusst soziale Kontakte zu pflegen und Aktivitäten zu planen, die Freude bereiten. Entspannungsverfahren wie Achtsamkeitstraining oder Meditation können zusätzlich dabei helfen, Stress zu reduzieren und die psychische Widerstandskraft zu stärken.